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«Silicon Economy» für KMU | Fachtagung 24. November 2021
Digitale Technologien wie IoT, Blockchain und Künstliche Intelligenz in einem «Open Source»-Umfeld bereiten gerade KMU’s den Weg in die «Silicon Economy», betont Professor Dr. Michael Henke, Leiter am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik.
An der INNOSourcing Fachtagung vom 24. November 2021 schilderte Henke als Keynote-Sprecher nicht nur, welche Möglichkeiten die neuen Technologien für Einkauf, Logistik und Supply Chain Management bieten, sondern wie diese von KMU konkret umsetzbar sind. Dabei gebe es keinen Unterschied zwischen gross und klein, sondern primär die Frage: Sind wir digital oder sind wir nicht digital?
Anwendungen von IoT, Blockchain und Künstlicher Intelligenz (KI) liessen sich in Verbindung mit «Open Source» in allen Geschäftsbereichen einsetzen. Henke zeichnete die Zukunftsvision einer «Silicon Economy», die in Organisationen, Prozessen und Geschäftsmodellen praktisch anwendbar ist. «Es geht um 100 Prozent Logistik, Management, Technologie und Mobilität», illustrierte der Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmenslogistik der Fakultät Maschinenbau an der Technischen Universität Dortmund.
Voraussetzung für diese neue Ökonomie sei vor allem der Schritt von der Automatisierung (Industrie 3.0) in die Autonomisierung (Industrie 4.0). Entscheidend sei, die Daten gegenseitig zu teilen, auch über Unternehmensgrenzen hinaus, verdeutlichte der Keynote-Sprecher. Nur so werde es möglich, Technologien wie IoT, Blockchain und KI miteinander zu verbinden und eine breite Anwendung im B2B-Bereich zu finden.
Wie neue Geschäftsmodelle entstehen und wie sich dadurch die Welt verändert, machte Henke auch ganz konkret fassbar. In einem Forschungsprojekt wurde zum Beispiel untersucht, wie durch das Anbringen von Geotrackern an Europaletten die Prozesse für deren Einsatz optimiert werden können, wobei die Tracker als IoT-Anwendung nicht nur Ort, sondern auch Temperaturen und Neigungswinkel sowie weitere Parameter liefern und dann daraus Geschäftsmodelle bis zur automatisierten Verrechnung abgebildet werden können.
Auch für intelligentes Abfallmanagement liessen sich IoT-Tracker einsetzen, nämlich wenn Mülltonnen, wie in einem konkreten Industrieprojekt, ihren Füllstand selbständig melden und nicht nur die Abholung durch den LKW auslösen, sondern gleichzeitig auch den Zahlprozess. Für das Supply Chain Management wiederum eröffneten sich neue Möglichkeiten. Henke berichtete von einem Projekt für die Planung und Steuerung der Wertschöpfungskette bei der Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge, wobei dank Blockchain Transparenz und Vertrauen geschaffen, aber ebenso die Finanzflüsse integriert würden.