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Elektrische Mobilität im Vorteil | Fachtagung 15. Juni 2022
Elektrofahrzeuge lohnen sich für Firmenflotten schon heute. «Es ist ein guter Moment, umzusteigen», sagt Balz Eggenberger, Managing Partner der Fleetcompetence Europe GmbH mit Sitz in Rebstein SG.
Die Förderung der Elektromobilität helfe Unternehmen nicht nur, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren. Auch aus Gesamtkostensicht sei die neue Mobilität vorteilhaft, betonte Eggenberger an der INNOSourcing Fachtagung vom 15. Juni. Der Referent ist Gründer der Fleetcompetence Europe, die als unabhängiges Unternehmen bei der Gestaltung wirtschaftlicher und nachhaltiger Business-Mobility-Lösungen unterstützt.
Gesamtkosten beachten
Gestützt auf eine von Fleetcompetence anfang 2022 durchgeführte, aktuelle Marktstudie beleuchtete Eggenberger die wichtigsten, auch kritischen Fragen zur Elektromobilität. Aus Kostensicht bringe der Umstieg aus Flottensicht praktisch immer eine Einsparung, bei einem Mittelklassewagen mit einer Jahreskilometerleistung von 30’000 Kilometern beispielsweise 2000 Franken pro Jahr. Unternehmen seien gut beraten, die maximalen monatlichen Gesamtkosten bei der Fahrzeugauswahl in Betracht zu ziehen und nicht die maximalen Einkaufspreise von Fahrzeugen.
Reichweitenängste unbegründet
Die durchschnittliche Laufleistung im Fuhrpark liegt gemäss der Marktstudie in der Grössenordnung von 25’000 bis 30’000 Kilometern pro Jahr, das heisst bei circa 80 bis 100 Kilometern pro Tag. Eine Reichweite von 400 bis 600 Kilometern, wie von 42 Prozent der Befragten gewünscht, sei also gar nicht nötig, entkräftete der Fachexperte häufig geäusserte Reichweitenängste. Zudem bestehe bereits heute eine gute Ladeinfrastruktur in der Schweiz, die zudem laufend ausgebaut werde.
Private Ladestationen fördern
Wenn es um Ladestationen und um die Vergütung der Stromkosten geht, werde die Sache etwas komplexer, da Elektrofahrzeuge an verschiedenen Orten und zu stark unterschiedlichen Tarifen aufgeladen werden könnten. Grundsätzlich rechne es sich für Unternehmen aufgrund der Stromtarife immer, die Aufladung zu Hause oder am Arbeitsplatz zu fördern. Entsprechende Investitionen rechneten sich meist innert kurzer Zeit, denn die Stromkosten an öffentlichen Schnelladestationen seien vielfach mehr als doppelt so hoch.
Gesamtkonzepte realisieren
Bisher seien alle Projekte für die Elektrifizierung von Firmenflotten mindestens kostenneutral erfolgt oder hätten Einsparungen gebracht, bilanzierte Eggenberger. E-Mobilitäts-Gesamtkonzepte versprächen vor allem dann Erfolge, wenn ein komplettes Angebot an Elektrofahrzeugen, Ladesystemen und Ladekarten vorliege, ein geeignetes Anreizsystem für die Mitarbeiter, der Grundsatz der Freiwilligkeit und eine Kommunikation, um Reichweitenängste abzubauen.